Unsere Geschichte – Von Farnese zum Olivenölprojekt

Ein Traum vom Süden

In den 1980er-Jahren kam Woldemar nach Farnese, einem kleinen Ort in der Region Tuscia, im Dreiländereck von Toskana, Umbrien und Latium. Er erfüllte sich den Traum vom eigenen Haus im Süden – und erwarb die Azienda Agricola Noiano mit ihrem weitläufigen Olivenhain, der aus Altersgründen zum Verkauf stand.

Schnell wurde klar, dass die Olivenbäume weit mehr bedeuteten als nur Kulisse. Sie öffneten den Blick auf eine Kultur, in der Olivenöl im Mittelpunkt steht: die geduldige Arbeit im Olivenhain, aber auch die Freude, daraus ein exzellentes Lebensmittel zu gewinnen.


Die Kultur des Jahresvorrats

Besonders beeindruckte Woldemar die Selbstverständlichkeit, mit der die Menschen in Farnese ihr Olivenöl direkt nach der Ernte kauften und sich einen Jahresvorrat anlegten. Olivenöl war hier kein „Produkt unter vielen“, sondern ein fester Bestandteil der Küche und Kultur.

Im Vergleich zum anonymen Supermarktöl in Deutschland war das eine neue Welt: frisch, charaktervoll, jedes Jahr ein bisschen anders – ein Öl, das von Handwerk und Natur geprägt ist. Aus dem Traum vom Landleben in Italien wurde so der Beginn einer Leidenschaft, die bis heute anhält.


Die erste Ernte – ein besonderes Erlebnis

Anfang der 1990er-Jahre kam Beatrice dazu. Für sie öffnete sich in Farnese eine ganz neue Welt. Die Stimmung während der Olivenernte war einzigartig: Alle stellten dieselbe Frage – „Wie ist das Öl dieses Jahr?“ – und warteten gespannt auf den ersten Tropfen aus der Ölmühle.

Das erste olio nuovo war für Beatrice eine Offenbarung: frisch gepresst, intensiv, mit einer lebendigen Mischung aus Schärfe und Bitterkeit. Ein Geschmack, den sie bis dahin nicht kannte – und der bis heute für sie der Höhepunkt des Jahres ist.


Wachsende Wertschätzung

Mit den Jahren beschäftigte sich Beatrice immer intensiver mit der Frage, was ein wirklich gutes Olivenöl ausmacht. Sorten, Erntezeitpunkt, Verarbeitung – alles spielt eine Rolle. Besonders prägend war die Erkenntnis, dass nur sorgfältige Arbeit im Hain und in der Ölmühle, dem Frantoio, ein Olivenöl entstehen lässt, das seinen Charakter voll entfaltet.

„Für mich muss ein Olivenöl scharf und bitter sein – eine kleine Geschmacksexplosion, vor allem, wenn es ganz frisch gepresst ist“, sagt Beatrice heute. Für sie verbindet Olivenöl Kultur, Tradition und moderne Qualitätsmaßstäbe – und ist weit mehr als nur ein Lebensmittel: ein bewusster Genuss.


Heute

Aus einem kleinen Grundstück mit Olivenbäumen wurde ein Projekt, das bis heute von beiden als Familienbetrieb getragen wird. Mit jeder Ernte bleibt die Spannung erhalten: Wie wird das Öl in diesem Jahr? Eines aber ist sicher – die Begeisterung für Olivenöl und seine Kultur wächst mit jeder Saison weiter.